Bad-Revoluzzer 2002

oder was 2002 die Badwelt bewegte.

Eigentlich ist es nur die Null, die sich zwischen 2002 & 2020 verschoben hat. Dennoch riefen die vergangenen Tage eine längst vergessenen Erinnerung in mir hoch.
V

or ein paar Wochen klingelte das Telefon. Am anderen Ende ein Schulbuchverlag. Sie wollten Fragen, ob Sie was von mir für Ihr neues Ausbildungsbuch verwenden durften.

Mh klar, natürlich war mein erster Gedanke, aber ich wusste ja noch nicht was.

Aber es klärte sich schnell. Es war dieser legendäre Entwurf von 2002 mit dem wir in bei einem deutschlandweit ausgeschriebenen Wettbewerb unter den Badplanern, den 1.Preis eingeheimst haben und der bis heute immer wieder im Gespräch ist.

Schwups, waren Sie da, meine Erinnerungen ! Es waren diese Zeiten, das Internet steckte noch in den Kinderschuhen. Bananenförmige Handys musst die heutigen Smartphones ersetzten, Facebook, Insta & Co waren nicht da.

Damals zu dieser Zeit, waren Bäder eher Blau, Eckwannen waren die Regel, opulente runde Formen waren im Trend. Sanitärfarben wie Manhatten und Jasmin standen ganz oben und die Fließengrösse endete mit 25×33 cm. Architektonische Kreativität in der Badgestaltung ? UNDENKBAR, das kam einer Revolution gleich !

Soweit ich mich zurückerinnere, standen mehrere Kategorien an Bädern zur Wahl. Ich war bereits damals, durchaus etwas Kreativer, als die meisten meiner Mitbewerber am Markt unterwegs.

Und der Wettbewerb war die Gelegenheit, zu zeigen was man draufhat.
Also ran an die Arbeit. Mein Ziel war es, eine völlig andere Lösung als die Kollegen zu Planen. Also habe ich mir den schwierigsten Grundriss ( das Kleinste Bad mit Dachschräge ) für meine Badplanung ausgesucht. und Los ging’s. Ich habe aus dem eckigen Kleinbad eine komplett runde Schneckendusche gemacht.

Ich wusste ja nicht, was ich damit losgetreten hatte.
Meine Lösung hat wohl bei der damaligen Jury für Rege Diskussionen gesorgt.
Zugegeben, die Lösung war, zu den damaligen Zeiten schon etwas nicht alltägliches. Aber Sie war bis ins letzte Detail ausgeklügelt und durchgeplant, Sie war Nutzungsorientiert und Funktional, Sie entsprach allen Anforderungen der Wettbewerbskriterien, Sie war perfekt präsentiert. Und Sie war so anders, als die anderen. Die 3D-Computer-Planungen von damals waren natürlich nichts besonderes, so dachte ich dann zeichnen ich mit der Hand, daß macht keiner. Hatte ich doch damals gerade angefangen, mich der perspektivischen Freihandskizze zu widmen.

Und so kam es, daß ich damals mit dem 1. Preis als Deutschlands bester Badplaner in kleine Bäder groß geplant, dotiert wurde.

Die Monate nach dem Wettbewerb waren für mich sehr Turbulent. und man könnte sagen “nicht ohne ein bisschen Stolz meiner Seit’s” 2002 habe ich mit diesem Entwurf die Badszene revolutioniert und den Kreativ-Level eingeläutet.

Nach langem Wege in der Dunkelheit erhascht der Quell allen Lebens für einen kurzen Moment das Licht der Welt,

mein Bestreben ist es, diesen kurzweiligen Moment so schön als möglich zu Gestalten !

Um so schöner ist es, daß auch nach 18 Jahren dieser Entwurf noch in den Köpfen der jungen Generation die den Beruf des Sanitär und Heizungs-Anlagenbauers erlernen, bestehen bleibt.

Es ist mir eine Ehre !

 

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